Fortsetzung des Berichts von Herrn Görg ....
Allenfalls Lösungsansätze gibt es bei Stadtverwaltung und Stadtparlament. So ist noch nicht geklärt, wo Wohnungen entstehen sollen, in die die Senioren umziehen können. Genannt worden sind zuletzt die nicht mehr benötigte Erweiterungsfläche des Friedhofs und die Grundstücke Bahnhofstraße 68 bis 74. Nach Vorstellungen von CDU und Freier Grüner Liste (FGL) könnten an der Straße Wohnungen für Senioren entstehen. "Als erster Schritt zum Ersatz von Haus Hessenland", heißt es in einem gemeinsamen Antrag beider Fraktionen für die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am nächsten Montag.
"Eine Standortentscheidung ist noch nicht getroffen", sagt der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Jochen Kockegei. Dennoch soll es vorangehen. Die Stadt will nun einen Investor und Betreiber suchen.
Damit dieser auch im Interesse der Stadt handelt, ist eine sogenannte Konzeptvergabe geplant. Das Prinzip: Die Stadt benennt ihre Forderungen. Der Magistrat hat diese bereits formuliert. Demnach zählt dazu unter anderem die Begrenzung der Miete und die Vorgabe, dass die zu errichtenden Wohnungen von Senioren belegt werden können. Die Umsetzung dieser Vorgaben soll bei der Entscheidung über einen Investor wichtiger sein als der Kaufpreis, erläutert Kockegei den Plan.
Für Helga Selig und ihre Mitbewohner stehen bei der Standortfrage ganz andere Kriterien im Vordergrund. Die neuen Wohnungen müssen in der Stadtmitte liegen. "Von dort aus müssen die Geschäfte in der Stadt erreichbar sein. Auch mit Rollatoren", sagt die 81-Jährige.
Nach dem Zeitplan der Stadt ist der Umzug für 2024 oder 2025 vorgesehen. Neue Wohnungen sollen zwischen 2022 und 2024 gebaut werden, heißt es in dem Konzept, das der Runde Tisch Anfang vergangenen Jahres aufgestellt hat. Nach dem Auszug der älteren Menschen könnte die Stadt das Areal des Hauses Hessenland an der Akazienanlage vermarkten.
In den vergangenen Jahren hatte die Stadt versucht, das Seniorenheim an einen anderen Betreiber zu verkaufen. Unter anderem hatte die Darmstädter Bauverein AG ein Angebot abgegeben. Das hatte die Stadtverordnetenversammlung aber verworfen.
INVESTITIONSSTAU
Auf 3 Millionen Euro schätzen Gutachter den Investitionsstau für das 1971 errichtete Haus Hessenland. Auch wenn die Stadt das Gebäude in wenigen Jahren verkaufen will, muss sie Geld ausgeben. Ausschließlich notwendige Maßnahmen sollen ausgeführt werden. Dazu zählt vor allem die Sanierung der Trinkwasseranlage. Dort hat das Gesundheitsamt bereits vor einiger Zeit Legionellen festgestellt und auf Abhilfe gedrungen. Bislang waren immer wieder Sterilfilter eingebaut worden. Dies ist aber nur eine Zwischenlösung. (wog)
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