AUCH PLAKATPAPIER IST GEDULDIG.
Wahlversprechen sind auch nur Versprechen und keine feste Zusagen.
Als Insider zu lesen was versprochen wird und zu wissen, was gemacht wird, ist für mich gerade in der Zeit der bevorstehenden Bürgermeisterwahl besonders spannend. Ich will davon berichten, auch, weil ich gerade in den letzten fünf Monaten einiges selbst erlebte, während der Pfungstädter Bürger nach wie vor auf heißen Kohlen sitzt.
Bezahlbares Wohnen. Unser Vorschlag und was daraus geworden ist.
Der Dauerbrenner "bezahlbares Wohnen", gezündet von der Bundes SPD. Eigentlich das beste Thema für diese deutschlandweit strauchelnde Partei, um ihre potenziellen Wähler in Aufbruchstimmung zu bringen und einen Großteil derjenigen, die sich missverstanden und ausgegrenzt fühlen vom rechten Rand zurückzuholen.
Leider ist bisher wenig bis nichts passiert. Weder gibt es mehr Wohnungen, die durch die öffentliche Hand gebaut oder zumindest gefördert wurden, noch gibt es Ansätze dazu, den jungen Häusle- oder Wohnungserwerbern eine finanzielle Chance zu geben Eigentum zu erwerben. Die Situation hat sich seit Jahren nicht geändert. Es ist sogar schwerer geworden, weil jetzt noch alles viel teurer geworden ist. Und zuletzt hat die SPD Pfungstadt definiert und veröffentlicht was sie unter bezahlbarem Wohnraum versteht. 10€ (mit oder ohne Nebenkosten hat sie nicht genannt) pro Quadratmeter in der Bahnhofstraße.
Zurück zu meinem Thema; zu meiner Verärgerung.
Da kommt also die UBP daher und bringt tatsächlich einen Investor, eine Bank und einen Entwickler. Die wollen Abermillionen an Investitionssumme nach Pfungstadt bringen und somit dafür sorgen, dass richtig Steuergeld in die Kassen der Stadt kommt und dass Wohnungen zum Quadratmeterpreis von max. 9,00€ inkl. Strom und gebaut werden sollen. Barrierefrei und energieeffizient, um nur zwei Eckpunkte zu nennen.
Und was machen die städtischen Verantwortlichen? Sie hören sich, widerwillig und halb in den Bürostühlen liegend die Vorträge an, sagen den Investoren tatsächlich und wörtlich "von Ihrer Sorte dotzt hier täglich jemand auf" ins Gesicht und lassen die Leute von dannen ziehen, ohne sich zu bedanken, ohne ihnen einen Zwischenbescheid zu geben oder wenigstens eine sonstige Wertschätzung zu hinterlassen. Selbst nach genau fünf Wochen haben weder potenzieller Investor, potenzielle Bank oder potenzieller Entwickler ein Sterbenswörtchen gehört oder gelesen.
Meine persönliche Meinung dazu. Ich habe in meinem ganzen Berufsleben noch niemand gesehen, der derart unprofessionell agiert, keine emotionale Intelligenz gezeigt hat, planlos und widerwillig gewirkt hat und sich dabei derart wichtig vorgekommen ist jemand abblitzen zu lassen, der Geld investieren wollte.
Hier, in diesem Fall, geht es um ca. 212 Wohneinheiten am "Grüner Weg" und um eine nicht ganz so hohe Zahl in Eschollbrücken "Am Schelmsberg".
Ich hatte hier auf unserer Webseite darüber berichtet und nach der Konzept-Vorstellung am 12.02.2019 alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung ausführlich und schriftlich informiert und angeboten, dass gerne weitere Informationen gegeben und auch Kontakte hergestellt werden können.
Wollen Sie wissen was daraus geworden ist?
Neben der UBP und der FW haben sich nur ein FGL-Stadtverordneter und zwei SPD-Stadtverordnete interes-siert gezeigt, sich informiert und sich in eine Diskussion eingebracht. Das war es dann aber schon mit dem plakativen Interesse einiger Parteien und Stadtverordneten zum "ach-so-wichtigen-Thema bezahlbarer Wohnraum/soziales Bauen und Wohnen". Für uns, die UBP Stadtverordneten und die UBP Stadträte, ist es ein sehr wichtiges Anliegen den Bürgern bezahlbaren Wohnraum anzubieten oder zumindest für gute Randbedingungen zu sorgen, um bezahlbares Wohnen entstehen zu lassen. Wir reden nicht darüber. Wir tun was dafür.
Im Zuge meiner Suche nach Wohnungen für Pfungstadt und im Zuge meiner Suche nach einer Lösung für das Haus Hessenland bin ich auf einen anderen potenziellen Investor gestoßen. Der allerdings hatte bereits Anfang 2018 sein Interesse bekundet und spätestens mit eMail vom 08. Juni 2018 konkrete Angebote an die Stadt unterbreitet.
Eine Tatsache, die mir beim ersten Gespräch mit dem möglichen Investor nicht direkt bewusst war, die mir aber im zweiten Gespräch klar wurde. Die Investitionssumme sollte allein für das Haus Hessenland ca. 11 Millionen Euro betragen. Jetzt, nachdem der Bürgermeister offensichtlich herausgekriegt hat, dass ich auch über diesen Fall informiert wurde, steht das Thema Haus Hessenland unvermittelt auf der Tagesordnung. Besonders ärgerlich ist, dass es zum Haus Hessenland einen so genannten Runden Tisch gegeben hat, der entweder gar nicht erst hätte sein müssen oder der, in Kenntnis der angebotenen Möglichkeit, anders gehandelt hätte.
Was ich mit meinem Beitrag sagen will?
Die UBP und ich als Teil von ihr, können nicht nachvollziehen warum wichtigen Themen (zum Beispiel die hier beschriebenen Themen) immer wieder in Schubladen verschwinden.
Wenn Sie mehr erfahren wollen, fragen Sie zuerst den Bürgermeister und kommen Sie nachher zu uns, damit wir den Faktencheck gemeinsam machen können.
Noch etwas zum Schluss für die Pfungstädter Genossen zum Nachdenken. Dass wir in der Kommune Konkurrenten sind mag Euch wahrscheinlich sehr ärgern. Wir sind es aber nicht im Landkreis, im Land und auch nicht im Bund. Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass wir oberhalb der Stadtgrenzen doch die Wähler der alten Dame SPD sind und uns vielleicht deshalb besonders darüber ärgern, dass diese alte Dame am Krückstock läuft und nichts mehr bewegt bekommt. Denkt mal drüber nach.
Der UBP und mir ist das Thema "Wohnen in Pfungstadt" sehr wichtig. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und auf Fragen, die wir schnell und nach bestem Wissen beantworten werden. >>> Schreiben Sie uns einfach eine eMail
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Gregory Knop
Stadtrat
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