Listenplatz 25

Ein freundliches Hallo an meine Pfungstädter Mitbürger*innen.

Mein Name ist Corinna Gröhling ich bin 58 Jahre jung, arbeite in einer zahnärztlichen Praxis in Hähnlein und bin Mitglied der Un­ab­hän­gi­gen Bürger Pfungstadt.

Ich denke oft an das Aufwachsen meines inzwischen 22 jährigen Sohnes hier in Pfungstadt. Engländer und Amerikaner bezeichnen das, wie sich die Jugend hier entwickeln kann, schlichtweg als "boring". Besser und ausdrucksvoller kann man die Worte "lang­weilig oder Langeweile" nicht beschreiben, die hier (nicht nur) für Jugendliche herrscht.


Zahnmedizinische Fachangestellte
Pfungstadt (Kernstadt)

Selbstverständlich suchen sich die jungen Menschen ihre Nische und selbstverständlich müssen sie nicht einen, sondern mehrere Plätze und Angebote haben, um abzuhängen, Spaß zu haben, sich ge­gen­sei­tig zu messen und natürlich auch zu flirten. Und was bietet die Gesellschaft, die Stadt­ver­wal­tung? Kindergartenplätze zuhauf und mit Sicherheit auch genügend Spielplätze für die Kleinen und dan­kens­werterweise eine Kinder- und Jugendförderung, die gute Arbeit macht, sich aber nicht um diejenigen kümmern kann, die entweder ihren eigenen Weg suchen wollen oder eben ganz andere Vorstellungen von Jugend-Entertainment haben. Und wie selbstverständlich sucht sich die letzt­ge­nann­te Gruppe dann dort ihren Platz, wo sie dann häufig das Ordnungsverständnis der Pfungstädter Mitbürger verletzt.

Meines Erachtens liegt eines der Hauptprobleme darin, dass man die Kindergartenbetreuung als eine ge­setzliche Pflichtaufgabe versteht, die finanziell (absolut nicht ausreichend) gefördert wird. Man kann da­mit angeben und prahlen und jedes kleine Dorf, Städtchen oder Stadt - auch Pfungstadt - rühmt sich mit der Anzahl ihrer Kindergärten und mit der kleinsten Gruppengröße.

Ich werde mich gerne dafür einsetzen, dass unseren Jugendlichen der Stellenwert eingeräumt wird, den sie verdienen und den sie auch erwarten dürfen.

Die Jugendbetreuung und das Schaffen von Angeboten für Jugendliche hängen indes immer wieder davon ab, was sich Pfungstadt gerade mal finanziell leisten kann - was also am Boden des Geldtopfes noch zu finden ist. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man zum Beispiel den Skate-Platz im Süden der Stadt dem Kindergarten Wiesenhüpfer geopfert hat, was sehr schnell ging und den Anwohnern offensichtlich recht war. Der neue Skate-Platz wurde dann aber irgendwohin an den Waldrand im Norden verbracht, was wiederum sehr langsam (angeblich des fehlenden Geldes wegen) ging. Und wie der Teufel es so wollte, wurde der neue Platz genau zu dem Zeitpunkt fertig, als es auch für Bürgermeister Koch höchste Zeit für ein paar zusätzliche Punkte anlässlich der letzten Bürgermeisterwahl war. "Me first" würde das eine bekannte amerikanische "Persönlichkeit" für absolut selbstverständlich halten.


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Bildnachweis: https://pixabay.com/de/photos/person-wenig-junge-kind-kinder-731165/