Nur, weil einem Kultur und bürgerschaftliches Engagement nicht in den Kram pas­sen, muss man die Bürger noch lange nicht entmündi­gen.

Fragen Sie doch mal Ihre/Ihren Stadtverordnete/n wie sie/er zum E-Werk steht.

Renate Dreesen
UBP Stadtverordneter
FJSSK Vorsitzende

Mit aller Macht, Hinterlistigkeit, Selbstherrlichkeit und Selbstsüchtigkeit breitet sich die städtische Verwaltung wie ein Krake über die Stadt aus und fühlt sich dabei auch noch in der Pflicht und im Recht.

Seit mehr als 20 Jahren setzen sich Bürger der Stadt dafür ein, dass das "Historische E-Werk" endlich zu einem kulturellen Mittelpunkt Pfungstadts wird, auch, um das lang­same aber sichtbare Dahinsiechen und Sterben der Pfungstädter Innenstadt zu ver­hin­dern. Gerade die Pfungstädter Geschäftswelt müsste spätestens jetzt laut auf­schrei­en und das Ansinnen des Bürgermeisters vehement blockieren.

Das E-Werk ist halbwegs fertig. Und jetzt kommen Bürgermeister und brennend in­te­ressierte städtische Mitarbeiter und wollen das für einen Millionenbetrag sanierte Ob­jekt zu ihren eigenen Gunsten okkupieren; sie wollen es sich einverleiben und damit der bürgerschaftlichen Nutzung entziehen.

Solange es in den Planungen um die Befriedigung derer Interessen ging, war man sich nicht zu schade selbst eine sogenannte Teeküche für 30.000 Euro einzuplanen. Wir ha­ben es unterbunden und nachgefragt, wo denn das Schamgefühl geblieben ist. Auf eine Antwort warten wir weiterhin vergeblich.

Über Jahre gab es Interessenten und Interessengruppen, die das E-Werk so saniert und genutzt hätten, wie es andernorts seit Jahr­zehn­ten erfolgreich gemacht wird. Nicht so in Pfungstadt. Es wird, wie üb­lich, überteuert und halbherzig saniert, die unwichtigen Dinge kom­men zuerst und am Ende kriegt man für das ganze viele Geld wieder mal - Nichts; außer (unausweichlich) den passenden Nutzer; die Stadt selbst. Natürlich.

Aktuell gibt es einen Interessenten, der die entsprechenden Er­fah­run­gen für eine erfolgreiche Umsetzung kultureller und damit bür­ger­freund­licher Angebote nachweisen kann. Auch in Pfungstadt und in diesem Jahr zum dritten Mal im ehemaligen Freibad. Die Stadt­ver­waltung gibt ihm bis dato weder gescheite Auskünfte, noch nennt sie ihm Mietkonditionen und so weiter und so fort. Sie wollen es auch gar nicht. Sie wollen mit aller Macht das E-Werk für sich selbst.

Die UBP bleibt ihrer Linie treu.
Niemand von uns wird der Okkupation durch die Stadt­ver­waltung zustimmen. Auch nicht in vor­übergehender Wei­se und auch nicht, um einen Nutzer zu haben.


Wenn spätestens um 18:30 die Bür­ger­stei­ge in Pfungstadt hochgeklappt wer­den; wenn die örtliche Gastronomie um 20 Uhr wegen fehlender Gäste schließt; wenn irgendwelche Raser mit 80 oder mehr durch die Innenstadt heizen… dann ist es so weit. Pfungstadt legt sich schla­fen.

Und eine Menge Pfungstädter sind der­weil in die Nachbarorte gefahren, um dort den Tag mit Freunden ausklingen zu lassen.

Das ist genau das Bild, dass unsere Stadt mit 25.000 Einwohnern abgibt. Und nur die Nähe zu Darmstadt und Frank­furt und die Direktanbindungen an die beiden Autobahnen machen Pfung­stadt noch (als Schlafstadt) attraktiv.

Wenn also den Bürgern ein mögliches kulturelles Zentrum entzogen werden sollte, liegt dies mit hun­dert­prozentiger Sicherheit nicht an der UBP. Pfungstädter sollten dann unbedingt bei ihren Stadtverordneten nach deren Entscheidung nachfragen.

Und das hier ist auch schon wieder beinahe 10 Jahre her.