Der offene Brief der AKS


John Kraft

die Debat­te um die ge­mein­samen Anträ­ge von UBP, CDU und Frei­en Wäh­lern bzgl. des Haus­halts hat Aus­maße ange­nom­men, die man nicht un­kom­men­ti­ert im Raum ste­hen lassen kann, ins­be­sonde­re der in der Pfung­städ­ter Woche er­schie­nene

Of­fe­ne Brief des AKS bedarf einer Rich­tigstel­lung.

Seit meiner Kind­heit enga­giere ich mich ehren­amt­lich in Verei­nen in Pfungstadt, als ak­tiver Schwimmer bei der FTG sowie beim TSV, dar­über hinaus auch als Trainer von Kinder­ und Ju­gend­grup­pen und habe im Früh­jahr 2016 auch eine Grup­pe von Ge­flüch­teten trai­niert. Dass ich seit 2014 mei­nen Sport bei der SSG Bens­heim ausü­be, liegt nicht zuletzt an dem Versa­gen der damals poli­tisch Ver­ant­wortli­chen, von denen einige, z.B. Herr Bür­ger­meis­ter Koch und die Herren Gant­zert und Pfeiffer auch heute noch in poli­tischer Ver­ant­wor­tung stehen und gro­tes­ker­weise nun die Ände­rungs­anträ­ge kri­tisie­ren. Bei der Schwimm­bad­schlie­ßung 2014, gegen die ich vehe­ment ge­kämpft habe und heute für ein neues Bad eintre­te, blie­ben diese Stim­men, wie auch die der meis­ten Verei­ne, stumm.

Auch bin ich seit 2005 als Teil­neh­mer beim Pfungstädter Kerbeumzug dabei und habe somit schon einige Orga­nisati­ons­ und Auf­bauar­beiten vom Mo­tivwa­gen über­nom­men, zuletzt 2016 für den Dach­ver­band Schwimmen in Pfungstadt, auch war ich schon mehr­mals beim Umzug in mei­nem Woh­nort Hahn invol­viert.

Dar­über hinaus gehe ich sehr gerne auf die Kerb und habe dort bei Stand­betrei­bern und Fahr­ge­schäf­ten schon eine Menge Geld gelas­sen. Dass nun der Vor­wurf auf­kam, die Vertre­ter der drei Partei­en und somit auch ich, habe kein Basis­wissen von Ver­eins­arbeit und habe zum Gelin­gen der Kerb nichts beige­tragen und ihr ge­scha­det, hat mich ent­täuscht.

Ich bin bei der Kom­mu­nal­wahl 2016 an­ge­treten, um mich gerade für die Ver­eins­arbeit, einem ver­bes­serten Image Pfung­stadts und einer erhöh­ten Le­bens­quali­tät in unse­rer Stadt einzu­setzen und nicht um das Gegen­teil umzu­setzen.

Gera­de im Hin­blick auf ein neues Schwimm­bad, was auch die SPD for­dert, nur lusti­ger weise ohne Finan­zie­rungs­vor­schlä­ge zu nen­nen, oder der bei­spiels­weise bald neu auszu­han­deln­den Ver­eins­förde­rung und der hohen Belas­tung durch Miet­zah­lungen für die Verei­ne ist es not­wen­dig, im aktuel­len Haus­halt trotz des positi­ven Ergeb­nisses Ein­spa­rungen vor­zu­neh­men, will man nicht früher oder später die Bürge­rinnen und Bürger durch höhere Steu­ern und Ge­bühren weiter schröpfen. Daher war es not­wen­dig, al­le Be­reiche und „ohne Denk­verbo­te“, wie Bür­ger­meis­ter Koch vor seiner Wahl 2013 noch gefor­dert hatte, unter die Lu­pe zu neh­men.

Wich­tig war hier­bei, dass die Stadt ihre Pflichtaufga­ben weiter unein­ge­schränkt er­füllen kann und für die Bürge­rinnen und Bürger kein Nach­teil ent­steht. Die nun popu­listisch aufbe­reite­ten „Ziele und Kon­se­quen­zen“ der Anträ­ge sind schlicht weg falsch.

Gera­de der kriti­sierte Antrag über die Neu­organi­sation Stadt­marke­ting schafft kei­nes­wegs die Kerb oder den Weih­nachtsmarkt ab, scha­det den Verei­nen nicht oder führt zu kei­nem Ar­beits­platz­ver­lust. Es soll le­diglich ein Kon­zept erar­beitet wer­den, wie die zahl­rei­chen, oft vonei­nander unab­hängi­gen Aufga­ben, welche die Mitar­bei­tenden des Stadt­marke­tings erfül­len, in bereits vor­han­denen Struk­turen einge­glie­dert wer­den kann. In Sa­chen Kerb und weite­ren Veran­stal­tungen sollen ledig­lich Ge­sprä­che mit ALLEN Betei­ligten, Wirte, Braue­rei, Verei­ne, usw. ge­führt wer­den, wie man die Or­ganisa­tion auf meh­rere Schul­tern vertei­len kann.

Dies bedeu­tet nicht, dass sich die Stadt finan­ziell oder perso­nell zu­rück­ziehen soll. Auch die Kom­muni­kation zwi­schen Stadt und Verei­nen ist nicht ge­fähr­det. Insge­samt bedeu­tet „weni­ger Stadt“ keine Ver­schlechte­rung, son­dern soll zu einem MEHR an Ge­stal­tungsmög­lichkeit durch die Bürge­rinnen und Bür­ger.

Jeder hat das gute Recht, die aufge­griffe­nen Spar­vor­schlä­ge zu kriti­sieren, jedoch bitte ich da­rum, popu­listi­sche Paro­len und fal­schen Unter­stel­lungen nicht ein­fach unein­ge­schränkt zu über­neh­men. Ma­chen Sie sich auf den nächs­ten Sitzun­gen selbst ein Bild und hören sich die Ar­gu­mente von BEI­DEN Seiten an und bilden sich dann eine Mei­nung.



Mit freundlichen Grü­ßen


John Kraft